Was wir Ihnen bieten können:

Diagnostische und Therapeutische Verfahren nach der AFS-Methode

Die AFS-Methode ist das Ergebnis qualitativer und quantitativer empirisch-pädagogischer Forschung. Die multisensorische Methode, deren Entwicklung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht worden ist, beruht auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass eine Verbesserung der Schreib-, Lese- und/oder Rechenfertigkeit eines legasthenen oder dyskalkulen Menschen alleine durch das Üben am Symptom nicht zielführend ist.

Deshalb muss in den Bereichen der Aufmerksamkeit, zudem in den Funktionen oder Sinneswahrnehmungen eine gezielte Förderung stattfinden.

Die Methode ist als eine ganzheitliche zu sehen, weil die Kombination von vorgeschriebenen Strukturen und die frei wählbaren Teile der Förderung es erlauben, auf die Probleme der Kinder sehr individuell einzugehen.

Die Methode ist offen für Anregungen und Verbesserungen. Die einzelnen Komponenten ergänzen einander und wirken vernetzt und verstärkend aufeinander ein sodass dem Kind die bestmögliche und auf sein individuelles Profil zugeschnittene Hilfestellung geboten wird.

Legasthenie & LRS

Legasthenie wird von der Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) unterschieden, da man nach dem heutigen wissenschaftlichen Stand davon ausgeht, dass ein Chromosomendefekt (6 und 15) Voraussetzung einer anlagebedingten Eigenheit ist.

Die LRS sattelt oftmals darauf auf, ist aber eine erworbene Störung.

Legasthenie

“Legasthenie” wird in der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD 10) als 'umschriebene Entwicklungsstörung der Lese-Rechtschreibfertigkeit bei normaler Intelligenz definiert (F.81.1)'.

Bezeichnend ist der oft große Unterschied zwischen den schwachen Leistungen im Lesen/Rechtschreiben und den oft guten Leistungen in anderen Fächern.

Legasthenie ist eine ausgeprägte und schwerwiegende Störung beim Erlernen des Lesens und/oder der Rechtschreibung, die in Besonderheiten von Hirnfunktionen begründet ist. Diese Teilleistungsstörung ist nicht die Folge schlechten Schulunterrichts, mangelnder Intelligenz oder fehlender Lernbereitschaft.

AFS - Aufmerksamkeit, Funktion, Symptom

Ursächlich für die Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens sind Teilleistungsstörungen im Bereich der visuellen oder auditiven Wahrnehmung - nicht zu verwechseln mit Hör- oder Sehfehlern. Es handelt sich hier um die fehlerhafte Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen.

Immer wieder wird auch die genetische Disposition diskutiert, die nach wissenschaftlicher Einschätzung relativ wahrscheinlich ist (Vererbung der Anlagen zur Legasthenie).

Gegensteuerung: Aufmerksamkeits- und Konzentrationstraining, Training der Teilleistungen (Sinneswahrnehmungen), sowie Training an den Fehlern. In einigen Fällen sind parallel dazu auch logopädische und/oder ergotherapeutische, manchmal psychotherapeutische Behandlungen erforderlich.

LRS

Die Lese-Rechtschreibschwäche wird dagegen erworben oder entwickelt sich als Sekundärsymptomatik aus einer Legasthenie. Durch bestimmte Ereignisse im Leben eines Kindes hervorgerufen, entsteht die Lese- Rechtschreibschwäche und ist zumeist vorübergehend und nicht wie bei der Legasthenie eine bleibende Eigenschaft. Oft sind es bei der erworbenen LRS psychische Ursachen. Aber auch hyperaktive oder unkonzentrierte Kinder neigen manchmal zu Problemen beim Schreiben und Lesen.

Die Ursachen für eine erworbene LRS können aber auch im physischen Bereich zu suchen sein. Bei manchem Kind hat sich erst viel zu spät herausgestellt, dass es ein vermindertes Seh- oder Hörvermögen hat (und dadurch natürlich auch die Buchstaben bzw. Laute schlecht sehen bzw. hören konnte).

Auch können bestimmte Ereignisse innerhalb der Familie eine LRS auslösen, wie z.B. der Tod eines nahen Familienmitgliedes oder Scheidung der Eltern.

Natürlich sind auch mitunter bestimmte Unterrichtsmethoden Verursacher der LRS, da sie dem Kind nicht gerecht werden und es überfordern, oder das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler nicht positiv besetzt ist. Aber auch sich anhäufende Lerndefizite, Minderbegabungen oder mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache können zu einer LRS führen.

Korrekturen setzen bei legasthenen Kindern stets in allen Bereichen, die die Legasthenie bedingen, an.

Die Förderung verlangt ein gezieltes Aufmerksamkeitstraining und ein nachhaltiges Trainieren der Sinneswahrnehmungen, die man für das Schreiben, Lesen oder Rechnen aktivieren muss - parallel zu den herkömmlichen Übungsformen an den Symptomen.

Im Unterschied dazu genügt es bei einer LRS verstärkt an den Symptomen zu arbeiten, also im eher herkömmlichen Sinne Schreiben, Lesen und Rechnen zu üben, um Erfolge zu erzielen.